Franken – aber auf keinen Fall Bayern

der frankenrechen

Sagt mal zu einem Franken, er wäre ein Bayer – dann ist aber was los! Ja gut, Franken gehört heute zu Bayern, zum Leidwesen der Franken. Aber das war früher ganz anders. Da gab es nämlich das Herzogtum Franken, das viel Einfluss hatte und erst durch den Zusammenbruch Preußens und unter tatkräftiger Unterstützung Napoleons zum Königreich Bayern kam. Das war im Jahr 1806. Seitdem wird gehadert über das mächtige Bayern und nicht nur einmal wurde versucht, Franken von Bayern wieder loszulösen. Bisher vergeblich. Der Franke reagiert also durchaus allergisch, wenn er als Bayer bezeichnet wird. Aber lasst uns den nördlichen Teil des Freistaates mal etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Franken – vom Herzogtum zum Fränkischen Reichskreis

Machen wir einen kleinen Ausflug in die Geschichte und sehen uns das 10. Jahrhundert an. Damals gab es das Ostfränkische Reich, das durch die Teilung des Fränkischen Reichs, welches sich über weite Teile Mitteleuropas erstreckte, entstand. Bestandteil war dabei das (Stammes-)Herzogtum Franken. Dazu gehörte das heutige Hessen, Südthüringen, Teile von Rheinland-Pfalz, das nördliche Baden-Württemberg, das heutige Unterfranken und Teile von Mittelfranken.

Im 15. und 16. Jahrhundert versuchte man dann mittels einer Reichsreform die Verfassungsordnung des Heiligen Römischen Reiches anzupassen – es entstand der Fränkische Reichskreis. Dieser erstreckte sich zu Großteilen der heutigen drei Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken mit einigen Ausnahmen: Coburg und Aschaffenburg gehörten noch nicht dazu, ebenso wenig wie kleinere Teile im westlichen Unterfranken und im südlichen Mittelfranken. Stattdessen waren Teile Südthüringens (bis nach Bad Salzungen), Teile der Oberpfalz (Neustadt am Kulm, Vilseck), Teile Oberbayerns (Eichstätt) und Teile im nördlichen Baden-Württemberg (Crailsheim, Gaildorf, Öhringen) dem Fränkischen Reichkreis angegliedert.

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Mikmaq, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

Das heutige Franken

Dann kamen das oben bereits angesprochene Jahr 1806 und die Eingliederung Frankens zum durch Napoleon erschaffenen Königreich Bayern. Die Grenzen veränderten sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte noch weiter, so kamen Herrschaftsgebiete im Südwesten zu Baden-Württemberg, im Norden wurden fränkische Bereiche Thüringen und zugeschlagen, wohingegen Coburg und Aschaffenburg Franken angegliedert wurden. Auch kleine fränkische Teile im Westen und im Süden kamen schließlich zur heutigen Oberpfalz und zu Oberbayern.

Die Grenzen des heutigen Frankens markieren die drei Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken, die zum nördlichen Teil des Freistaates Bayern gehören. Die ostfränkischen Sprachregionen sind dagegen noch immer noch in Teilen Hessens, Thüringens und Baden-Württembergs zu finden. Weiterhin werden zu Franken gezählt: Pyrbaum in der Oberpfalz, ein Teil des Landkreises Eichstätt in Oberbayern, die ostfränkischen Landkreise in Südthüringen, Teile des Odenwaldkreises und des Landkreises Fulda in Hessen und die Regionen Hohenlohe und Tauberfranken, die sich in Baden-Württemberg befinden.

Frankenrechen und Frankenlied

Der Frankenrechen / die Frankenfahne

Ist von Franken die Rede, dann ist der Frankenrechen nicht weit. Das Wappen Frankens ist ein dreigezackter Rechen, der oben rot und unten weiß ist. Die drei nach oben zeigenden Spitzen symbolisieren die Dreifaltigkeit Gottes, die vier nach unten zeigenden Spitzen die vier Himmelsrichtungen. Zum ersten Mal wurde der fränkische Rechen auf dem Grab des Fürstbischofs Wolfram Wolfskeel von Grumbach nachgewiesen. Im Laufe der Zeit verwendeten ihn die Würzburger Fürstbischöfe als Symbol der fränkischen Herzogswürde. Heute ist der Frankenrechen nicht nur ein eigenständiges Symbol, sondern in vielen Wappen zu finden, so etwa im Bayerischen Staatswappen, im Großen Landeswappen von Baden-Württemberg, in den Wappen der Bezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken und in zahlreichen Stadtwappen.

Der Frankenrechen ist auch auf der Frankenfahne zu finden. Dort ist er mittig angebracht, der Rest der Fahne unterteilt sich in einen roten oberen und einen weißen unteren Bereich. Weder Wappen noch Fahne sind ein staatliches Symbol.

Das Frankenlied

Wohlauf, die Luft geht frisch und rein,

wer lange sitzt, muss rosten.

Den allerschönsten Sonnenschein

Lässt uns der Himmel kosten.

Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid

Der fahrenden Scholaren.

Ich will zur schönen Sommerzeit

Ins Land der Franken fahren.

Valeri, valera, valeri, valera,

ins Land der Franken fahren.

6 offizielle und 3 weitere inoffizielle Strophen beinhaltet das Frankenlied, das einst ein Studentenlied war und im 19. Jahrhundert komponiert wurde. Die Melodie stammt von Valentin Eduard Becker, der Text von Joseph Victor von Scheffels.

Die fränkischen Regionen – ein Überblick

Die offizielle Größe Frankens beträgt 26.950 Quadratkilometer und nimmt damit mehr als ein Drittel von Bayern ein, das 70.550 Quadratkilometer groß ist.

 OberfrankenMittelfrankenUnterfranken
    
Größe7.231 km²7.243 km²8.530 km²
Einwohnerzahl1.062.0001.775.0001.317.000
Größte Städte und ihre Einwohnerzahl1. Bamberg (76.600) 2. Bayreuth (74.000) 3. Hof (45.100) 4. Coburg (40.800) 5. Forchheim (32.300)1. Nürnberg (515.000) 2. Fürth (128.000) 3. Erlangen (112.000) 4. Ansbach (41.600) 5. Schwabach (41.000)1. Würzburg (126.900) 2. Aschaffenburg (70.800) 3. Schweinfurt (53.300) 4. Bad Kissingen (22.400) 5. Kitzingen (22.100)
RegierungssitzBayreuthAnsbachWürzburg
Kreisfreie StädteBamberg Bayreuth Coburg HofAnsbach Erlangen Fürth Nürnberg SchwabachAschaffenburg Schweinfurt Würzburg
LandkreiseBamberg Bayreuth Coburg Forchheim Hof Kronach Kulmbach Lichtenfels WunsiedelAnsbach Erlangen-Höchstadt Fürth Neustadt/Aisch-Bad Windsheim Nürnberger Land Roth Weißenburg-GunzenhausenAschaffenburg Bad Kissingen Haßberge Kitzingen Main-Spessart Miltenberg Rhön-Grabfeld Schweinfurt Würzburg
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Oberfranken – zwischen Fichtelgebirge und Fränkischer Schweiz

Oberfranken ist der kleineste der drei fränkischen Regierungsbezirke, wenn er Mittelfranken auch nur um gerade einmal 12 Quadratkilometer verfehlt hat. Die größte Stadt ist nicht etwa Bayreuth, in der die Regierung von Oberfranken zu finden ist, sondern Bamberg. Es folgen Hof, Coburg, Forchheim, Kulmbach, Lichtenfels, Marktredwitz Kronach, Neustadt bei Coburg, Selb, Pegnitz, Rödental, Hirschaid, Bad Staffelstein und Münchberg.

Beliebte Regionen in Oberfranken sind unter anderem: Fränkische Schweiz, Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Frankenwald, Haßberge und Obermainland. Die bedeutendsten Flüsse sind: Main, Saale, Pegnitz, Regnitz und Wisent.

Was Oberfranken zu bieten hat

Oberfranken ist die Wander- und Kletterregion schlechthin. Große Waldgebiete wie das Fichtelgebirge locken Wanderer zu jeder Jahreszeit an. In der Fränkischen Schweiz dagegen ist ein Kletter-Eldorado zu finden, das selbst Weltklasse-Kletterer schätzen. Zahlreiche Burgen, Schlösser und Ruinen sind in Oberfranken beheimatet, nicht umsonst wird Franken auch als Land der Burgen und Schlösser bezeichnet.

In Bayreuth beginnt zudem die 780 Kilometer lange Burgenstraße, die bis nach Mannheim führt. Auf Ihrer Strecke sind interessante Gebäude wie die Plassenburg in Kulmbach, die Festung Rosenberg in Kronach, die Veste Coburg, die Altenburg in Bamberg, die Burg Rabenstein in Ahorntal und die Burgen Pottenstein, Gößweinstein, Egloffstein und die Ruine Neideck, allesamt in der Fränkischen Schweiz, zu finden.

Hinzu kommt, dass es in Oberfranken die meisten Brauereien in Deutschland gibt und in der kleinen Gemeinde Aufseß in der Fränkischen Schweiz sogar die größte Brauereidichte, was selbst dem Guinnessbuch der Rekorde einen Eintrag wert ist.

Sehenswürdigkeiten in Oberfranken

Bayreuth

  • Markgräfliches Opernhaus – seit 2012 UNESCO Weltkulturerbe.
  • Festspielhaus – hier finden jährlich die Richard-Wagner-Festspiele statt.
  • Eremitage – historische Parkanlage mit Schloss und Wasserspielen.
  • Haus Wahnfried – ehemaliges Wohnhaus Richard Wagners und heutiges Museum.
  • Neues Schloss – Rokoko-Palast mit Garten und Museum.

Bamberg

  • Bamberger Dom – der romanische Dom gehört zu den deutschen Kaiserdomen und wurde im 13. Jahrhundert erbaut.
  • Altes Rathaus – Im 14. Jahrhundert auf einer Insel in der Regnitz erbaut, ist dort heute ein Porzellanmuseum zu finden.
  • Neue Residenz – ein aus dem 17. Jahrhundert stammendes Schloss mit angrenzendem Rosengarten.
  • Kloster Michelsberg – eine ehemalige Benediktinerabtei aus dem 12. Jahrhundert.
  • Klein Venedig – dicht stehende Fachwerkhäuser am Flussufer sind das Highlight in der ehemaligen Fischersiedlung.

Weitere Highlights im restlichen Oberfranken

  • Veste Coburg – mittelalterliche Burganlage aus dem 10. Jahrhundert.
  • Festung Rosenberg in Kronach – eine der am besten erhaltenen Höhenburgen in Franken, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde.
  • Plassenburg in Kulmbach – die Anlage aus dem 12. Jahrhundert gehört zu den größten Renaissancebauwerken in Deutschland.
  • Burg Pottenstein – ist eine der ältesten Burgen in der Fränkischen Schweiz und stammt aus dem 11. Jahrundert.
  • Teufelshöhle Pottenstein – sie gehört zu den imposantesten Höhlen Deutschlands und ist die größte in der Fränkischen Schweiz.
  • Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein – die Wallfahrtskirche ist eine von vier Basilica minor im Erzbistum Bamberg.
  • Kloster Banz – Benediktinerabtei, die im 11. Jahrhundert gegründet wurde.
  • Staffelberg – 539 Meter hoher Berg bei Bad Staffelstein mit Hochplateau mit ehemaliger keltischer Siedlung.
  • Walberla – die Ehrenbürg, wie der Berg eigentlich heißt, wird auch als Hausberg der Franken bezeichnet und ist 513 Meter hoch.
  • Felsenlabyrinth Wunsiedel – auch als Luisenburg bezeichnet, erhielt das Felsenmeer das Prädikat „Bayerns schönste Geotope“.
  • Felsengarten Sanspareil – ein englischer Landschaftsgarten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit Ruinentheater und Grotten.
  • Baumwipfelpfad Steigerwald – bei Ebern befindet sich dieser über 1.100 Meter lange Lehrpfade, der in einer Höhe von 26 Metern durch die Baumkronen führt.

Wichtige Veranstaltungen in Oberfranken

  • Lichterfest: Jährlich am 6. Januar findet in Pottenstein die Ewige Anbetung statt, ein Lichtspektakel mit mehr als 1.000 Bergfeuern.
  • Kronach leuchtet: Unter dem Titel Kronacher Lichtblicke findet die Veranstaltung, in der Teile der historischen Altstadt mit Lichtkunstwerken und Installationen versehen werden, jedes Jahr Ende April statt.
  • Walberlafest: Immer am 1. Wochenende im Mai wird auf dem Hausberg der Franken, dem Walberla, das urigste fränkische Bierfest gefeiert – und das seit dem 14. Jahrhundert.
  • Kirschenfest: Pünktlich zur Kirschenernte Mitte Juli lädt die Gemeinde Pretzfeld auf den Bierkellern zum jährlich stattfindenden Kirschenfest ein.
  • Sambafestival: Mitte Juli verwandelt sich Coburg mit heißen Rhythmen und farbenfrohen Kostümen ein Wochenende lang in die Samba-Hauptstadt Europas.
  • Annafest: Zum Gedenktag der Heiligen Anna am 26. Juli wird in Forchheim das Annafest begangen. Beginn ist immer am Freitag vor dem 26. Juli.
  • Bayreuther Festspiele: Ab Ende Juli steht auf dem Grünen Hügel in Bayreuth alles im Zeichen von Richard Wagner. Dann beginnen die Wagner-Festspiele, die seit 1876 stattfinden.
  • Sandkerwa: Mitten in der historischen Altstadt von Bamberg wird jedes Jahr im August die traditionelle Sandkerwa gefeiert, dessen Höhepunkt das Fischerstechen auf der Regnitz ist.

Bedeutende Museen in Oberfranken

  • Porzellanikon – in der einstigen Porzellan-Hochburg Selb befindet sich der Museumskomplex, der das größte Spezialmuseum für Porzellan in Europa ist.
  • Richard-Wagner-Museum – das Leben und das Werk des Komponisten sind im Haus Wahnfried in Bayreuth zu entdecken.
  • Deutsch-Deutsches Museum – einst war der kleine Ort Mödlareuth durch die innerdeutsche Grenze geteilt, heute ist dort ein Freilichtmuseum zu finden.
  • Levi-Strauss-Museum – Der Erfinder der Jeans stammt aus Buttenheim, und genau dort ist auch mehr über sein Leben zu erfahren.
  • Kunstsammlung Veste Coburg – auf der Höhenburg werden die Sammlungen der Coburger Herzöge gezeigt.
  • Museum Bayerisches Vogtland – Geschichte, Kunst und Kultur der Stadt Hof und der Region werden in diesem Museum gezeigt.
  • Deutsches Zinnfigurenmuseum – auf der Plassenburg in Kulmbach befindet sich mit über 300.000 Einzelfiguren die größte Zinnfigurensammlung der Welt.
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Mittelfranken – zwischen Fränkischem Seenland und Aischgrund

Mittelfranken ist beinahe so groß wie Oberfranken aber beinahe 1.300 Quadratkilometer kleiner als Unterfranken. Der Regierungssitz ist in Ansbach, die allerdings nur die viertgrößte Stadt in Mittelfranken ist. Die größte Stadt ist Nürnberg, gefolgt von Fürth, Erlangen, Ansbach, Schwabach, Lauf an der Pegnitz, Zirndorf, Roth und Herzogenaurach.

Beliebte Regionen in Mittelfranken sind unter anderem: Fränkische Alb, Fränkisches Seenland, Hersbrucker Schweiz, Aischgrund und Naturpark Altmühltal. Die bedeutendsten Flüsse sind: Pegnitz, Regnitz, Rednitz, Schwabach, Aisch, Altmühl, Fränkische Rezat.

Was Mittelfranken zu bieten hat

Mittelfranken wird von der Metropolregion Nürnberg und dem Städtedreieck Nürnberg, Fürth, Erlangen dominiert. Die Noris ist die größte fränkische Stadt und bietet mit der Kaiserburg eine mittelalterliche Burganlage. Umgeben ist der Ballungsraum von zahlreichen Ausflugsgebieten wie der Hersbrucker Schweiz im Nordosten, dem Fränkischen Seenland im Süden und den Ausläufern des Steigerwaldes sowie des Aischgrundes im Nordwesten.

Letzterer ist mit über 7.000 Karpfenweihern die größte zusammenhängende Weiherlandschaft in Europa. Ihr schließen sich bereits die ersten Ausläufer der Weinregion Franken an. Ein weiterer Anziehungsmagnet ist die im äußersten Westen Mittelfrankens verlaufende Romantische Straße, die zu den ältesten Ferienstraßen in Deutschland zählt. Auf ihrer Strecke von Würzburg nach Füssen streift sie unter anderem die Städte Rothenburg ob der Tauber, Schillingsfürst, Feuchtwangen und Dinkelsbühl.

Die 780 Kilometer lange Burgenstraße, die von Bayreuth nach Mannheim führt, schlängelt sich ebenfalls durch Mittelfranken. Hier kommt sie unter anderem durch die Orte Lauf an der Pegnitz, Nürnberg, Cadolzburg, Roth, Ansbach, Colmberg und Rothenburg ob der Tauber.

Sehenswürdigkeiten in Mittelfranken

Nürnberg

  • Kaiserburg – das Wahrzeichen Nürnbergs hoch über der Stadt, das aus dem 11. Jahrhundert stammt und einst Sitz der Kaiser war. Ihr schließt sich die fast vollständig erhaltene Stadtmauer an.
  • Albrecht-Dürer-Haus – Wohn- und Arbeitsstätte des bekannten Nürnberger Malers, in dem er fast 20 Jahre gelebt hat.
  • Hauptmarkt – der zentrale Platz der Nürnberger Altstadt mit Schönem Brunnen und Frauenkirche.
  • Lorenz- und Sebalduskirche – die beiden größten Kirchen der Stadt waren einst die Hauptkirchen der Stadtteile Lorenz und Sebald, die die Altstadt in nördlichen und südlichen Bereich teilten.
  • Reichsparteitagsgelände – die unrühmliche Vergangenheit der Noris als Stadt der Reichsparteitage ist noch heute in (nicht vollendeten) Monumentalbauten des Dritten Reiches zu erkunden.

Ansbach

  • Markgräfliche Residenz – einst der Regierungssitz der Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach ist heute dort die Regierung von Mittelfranken zu finden.
  • Orangerie – entstanden aus einem Lusthaus ließ Markgräfin Christiane Charlotte die Orangerie bauen, in der heute unter anderem Konzerte der Ansbacher Bachwoche stattfinden.
  • Hofgarten – der Orangerie angeschlossen ist der Hofgarten, in dem 1833 Kaspar Hauser lebensgefährliche Stichverletzungen erlitten hatte.

Weitere Highlights im restlichen Mittelfranken

  • Burg Cadolzburg – einst Sitz der hohenzollerschen Burggrafen von Nürnberg ist in der Burg im gleichnamigen Ort heute ein Erlebnismuseum zu finden.
  • Plönlein – das Plönlein, übersetzt, der kleine Platz am Brunnen, ist das Wahrzeichen der mittelalterlichen Stadt Rothenburg ob der Tauber. Das meistfotografierte Ensemble besteht aus einem Fachwerkhaus, einem Brunnen und den beiden Stadttoren inkl. Türmen.
  • Fränkisches Seenland – das Naherholungsgebiet besteht aus den sechs Seen Großer und Kleiner Brombachsee, Altmühlsee, Rothsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee und Dennenloher See. Wandern, Radfahren, Schwimmen, Schifffahrten und viele weitere Freizeitbeschäftigungen sind hier möglich.
  • Schwarzachklamm – unweit von Nürnberg befindet sich diese Sandsteinschlucht, die das Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ erhalten hat.
  • Alte Veste – die Burgruine mit heutigem Aussichtsturm befindet sich in Zirndorf. Sie war im Dreißigjährigen Krieg Schauplatz von Kämpfen zwischen Wallenstein und Gustav Adolf II.
  • Festung Rotenberg – bei Schnaittach sind die Reste der einst imposanten Festung Rotenberg zu finden. Die Ursprünge der Gipfelburg gehen bis in frühe 14. Jahrhundert zurück.
  • Wülzburg – einst ein Benediktinerkloster wurde die Wülzburg, die sich über der Ortschaft Weißenburg befindet, in eine Festung umgewandelt. Erbaut wurde sie im späten 16. Jahrhundert.
  • Burg Hohenstein – in der gleichnamigen Ortschaft in der Hersbrucker Schweiz zu finden, ist die Festung aus dem 11. Jahrhundert eine der markantesten Baudenkmäler im Nürnberger Land.
  • Maximiliansgrotte – die Tropfsteinhöhle befindet sich in der Nähe von Neuhaus an der Pegnitz und ist eine 1,2 Kilometer lange Grotte, die aus mehreren kleinen und großen Hallen besteht.
  • Hahnenkamm – der 656 Meter hohe Höhenzug mit einer Länge von 20 Kilometern liegt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und bietet nicht nur eine tolle Aussicht über das Fränkische Seenland, sondern auch Freizeitsportlern zahlreiche Möglichkeiten.

Wichtige Veranstaltungen in Mittelfranken

  • Spielwarenmesse: Auch wenn die Messe nur Fachbesuchern offen steht, sollte sie hier erwähnt werden, schließlich ist Nürnberg die Spielzeugstadt schlechthin. Ort ist die Messe Nürnberg.
  • Freizeitmesse: Die Messe rund um Freizeit, Touristik, Garten, Outdoor und Sport findet jährlich im März in der Messe Nürnberg statt.
  • Blaue Nacht: Immer im Mai wird Nürnberg an zwei Tagen in besonderes Licht getaucht, denn dann wartet die Altstadt mit zahlreichen Kunstaktionen auf.
  • Bergkirchweih: Rund um Pfingsten heißt es in Erlangen „auf zum Berch“. Auf den Bierkellern am Burgberg findet dann alljährlich eines der schönsten und ältesten Volksfeste statt.
  • Rock im Park: Drei Tage lang Rock pur – das Zeppelinfeld verwandelt sich jedes Jahr im Juni in eine große Rockbühne.
  • Klassik Open Air: Im Juli und August können Musikliebhaber im Luitpoldhain klassische Klänge beim Picknick unter freiem Himmel genießen.
  • Bardentreffen: Straßenmusik an allen Ecken und Enden – die Nürnberger Innenstadt bietet im Juli bzw. August jährlich ein riesengroßes Straßen-Musikfestival.
  • Kaspar-Hauser-Festspiele: Alle zwei Jahre im August feiert Ansbach mit Theater, Tanz, Musik, Film, Vorträgen und Stadtführungen das Leben des Findelkindes Kaspar Hauser.
  • Goldschlägernacht: Schwabach ist die Goldschlägerstadt, die alle zwei Jahre im August mit der Goldschlägernacht Sehenswertes und Interessantes rund um das Blattgold präsentiert.
  • Magische Momente: Eine spektakuläre Licht- und Lasershow ist das Highlight der Magischen Momente, die jedes Jahr im August am Großen Brombachsee stattfinden.
  • Michaeliskirchweih: In Fürth läutet die Michaeliskirchweih, die Königin der Kirchweihen, das Ende der Kärwazeit ein. Für die größte Straßenkirchweih wird sogar eine Bundesstraße komplett gesperrt.
  • Consumenta: In der Nürnberg Messe findet jedes Jahr Ende Oktober /  Anfang November die Verbrauchermesse Consumenta statt.
  • Christkindlesmarkt: Alljährlich in der Vorweihnachtszeit verwandelt sich Nürnberg in eine Stadt aus Holz und Tuch. Der traditionelle Nürnberger Christkindlesmarkt mit Glühwein, Bradworschd und Zwedschgnmännla.

Bedeutende Museen in Mittelfranken

  • Dokumentationszentrum – die Zeit des Nationalsozialismus in der Stadt der Reichsparteitage wird in diesem Museum auf eindrucksvolle und erschreckende Art gezeigt.
  • Spielzeugmuseum – schon im Mittelalter war Nürnberg die Spielzeugstadt schlechthin. Neben der Spielwarenmesse ist hier auch das Spielzeugmuseum mit seinen Dauer- und Sonderausstellungen zu finden.
  • Germanisches Nationalmuseum – das in Nürnberg beheimatete Haus ist das größte kulturgeschichtliche Museum im deutschsprachigen Raum. Mehr als 1,3 Millionen Ausstellungsstücke sind zu sehen.
  • Nürnberger Unterwelten – die historischen Felsengänge unterhalb der Altstadt sind das größte Felsenkeller-Labyrinth in Süddeutschland.
  • Jüdisches Museum Franken – die Bedeutung Frankens als Zentrum jüdischen Lebens wird hier gezeigt. Der Hauptstandort ist in Fürth zu finden, Zweigstellen gibt es in Schwabach und Schnaittach.
  • Ludwig-Erhard-Zentrum – das Leben und das Werk von Ludwig Erhard, der als Vater des Wirtschaftswunders in die Geschichte einging, wird in seiner Heimatstadt Fürth gezeigt.
  • Rundfunkmuseum – die Entwicklung des Rundfunks über rund 100 Jahre wird in der Grundigstadt Fürth eindrucksvoll dargestellt.
  • Markgrafenmuseum
  • Mittelalterliches Kriminalmuseum – 1.000 Jahre Justizgeschichte mit Schwerpunkt Mittelalter, Folterinstrumente und vieles mehr ist in Europas größtem Museum der Rechtsgeschichte in Rothenburg ob der Tauber zu sehen.
  • Deutsches Weihnachtsmuseum – Rothenburg als Weihnachtsstadt präsentiert im Weihnachtsmuseum seltene und ausgefallene Weihnachtsdekorationen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
  • Fränkisches Freilandmuseum – mehr als 100 originale Gebäude aus fränkischen Dörfern zeigen das ländliche Leben der vergangenen Jahrhunderte. Das Freilandmuseum ist in Bad Windsheim zu finden.
  • Aischgründer Karpfenmuseum – in Neustadt an der Aisch erzählt das Museum alles über die 1.250-jährige Karpfenzucht im Aischgrund.
  • Bürgermeister Müller Museum – die Highlights im Museum in Solnhofen sind die Versteinerungen der Urvögel Archaeopteryx und die weltweit einzigartigen Babydinosaurier Sciurumimus albersdoerfii.
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Unterfranken – zwischen Spessart und Haßbergen

Mit Abstand der größte fränkische Regierungsbezirk ist Unterfranken. Die größte Stadt ist Würzburg, in der sich auch der Regierungsbezirk befindet. Es folgen die Städte Aschaffenburg, Schweinfurt, Bad Kissingen, Kitzingen, Alzenau, Lohr am Main, Bad Neustadt an der Saale, Karlstadt, Haßfurt, Hammelburg und Ochsenfurt.

Beliebte Regionen in Unterfranken sind unter anderem: Spessart, Fränkisches Weinland, Haßberge, Rhön und Steigerwald. Die bedeutendsten Flüsse sind: Main, Fränkische Saale, Tauber, Itz und Wern.

Was Unterfranken zu bieten hat

Unterfranken ist die fränkische Weinanbauregion schlechthin. Auf über 6.200 Hektar werden hier jährlich rund 350.000 Hektoliter Wein produziert. Die meisten Weinberge sind entlang des Mains zu finden. Ein Markenzeichen des fränkischen Weins ist der Bocksbeutel, den es seit rund 250 Jahren gibt. Einen Großteil seiner 524 Kilometer legt der Main in Unterfranken zurück. Hier schlängelt er sich am sogenannten Maindreieck von Schweinfurt nach Gemünden, ehe er ins Mainviereck übergeht und über Wertheim und Miltenberg bis nach Aschaffenburg fließt.

Durchzogen wird Unterfranken von zwei markanten Gebirgen. Den Großteil nimmt dabei der Spessart ein, der das größte zusammenhängende Gebiet an Laubmischwäldern in Deutschland bietet. Im Norden schließt sich die Rhön an, die bis nach Hessen und Thüringen reicht.

Auch wenn die Burgenstraße nur durch Ober- und Mittelfranken führt, hat Unterfranken zahleiche Burgen und Schlösser zu bieten. 20 Wallanlagen und  Fliehburgen, 15 Burgen und 26 Schlösser sind im sogenannten Deutschen Burgenwinkel zu finden.  

Sehenswürdigkeiten in Unterfranken

Würzburg

  • Festung Marienberg – hoch über Würzburg thront das einstige fürstbischöfliche Schloss, das aus einer ehemaligen Burganlage entstand und im 13. Jahrhundert errichtet wurde.
  • Würzburger Dom – die Bischofskirche des Bistums Würzburg war die dritte Kirche, die als Dom fungierte. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert.
  • Käppele – die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Ihr angegliedert ist ein Kreuzweg mit 14 Stationen.
  • Alter Kranen – Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim ließ den barocken Hafenkran 1773 errichten. Er ist am rechten Mainufer zu finden.
  • Alte Mainbrücke – neben der Festung ist die Mainbrücke ein Wahrzeichen von Würzburg. Sie ist die älteste Brücke über den Main und ist mit zahlreichen Brückenstatuen verziert.
  • Residenz – das Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert war einst der Sitz der Würzburger Fürstbischöfe.

Aschaffenburg

  • Schloss Johannisburg – erbaut zu Beginn des 17. Jahrhunderts diente das Schloss bis 1803 den Mainzer Erzbischöfen und Kurfürsten als Residenz.
  • Pompejanum – der Nachbau einer römischen Villa aus Pompeji ist an den Hochufern des Mains zu finden.

Weitere Highlights im restlichen Unterfranken

  • Falterturm – das Wahrzeichen von Kitzingen ist ein runder Turm mit schiefer Spitze. Hier war früher das Fastnachtsmuseum beheimatet.
  • Schloss Mespelbrunn – das markante Wasserschloss aus dem 15. Jahrhundert befindet sich im Elsavatal mitten im Spessart und ist in Privatbesitz. Es kann aber besichtigt werden.
  • Schloss Veitshöchheim – hier residierten einst die Fürstbischöfe von Würzburg und später die Könige von Bayern in den Sommermonaten. Angrenzend befindet sich ein sehenswerter Rokokogarten.
  • Kreuzberg – auf dem 927 Meter hohen Berg befindet sich seit dem 17. Jahrhundert ein Kloster. Neben der tollen Aussicht über die Rhön ist der Kreuzberg bei Wanderern sehr beliebt.
  • Mainschleife – die größte Flussmäanderlandschaft Bayerns ist in Volkach zu finden. Die Mainschleife bietet Naturliebhabern wunderbare Möglichkeiten und tolle Aussichten auf die Weinberge.
  • Schwarzes Moor – es gehört zu einem der bedeutendsten Hochmoore in Mitteleuropa und zu den 100 schönsten Geotopen in Bayern. Ein Naturlehrpfad inkl. Aussichtsturm bietet interessante Einblicke.
  • Schwarze Berge – das Naturschutzgebiet ist das zweitgrößte Bayerns außerhalb der Alpen und ist Teil der Hohen Rhön. Ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber.
  • Abtei Münsterschwarzach – das wohl seit dem 8. Jahrhundert existierende Kloster ist eines der wichtigsten der Benediktiner in Deutschland. Es liegt in Schwarzach am Main.
  • Henneburg – die staufische Höhenburg aus dem frühen 12. Jahrhundert liegt in Stadtprozelten und ist heute nur noch als Ruine vorhanden.
  • Mildenburg – die Höhenburg in der Stadt Miltenberg wurde im 12. Jahrhundert als Grenzssicherung vom Mainzer Erzbischof errichtet.
  • Homburg – eine der größten Burgruinen in ganz Franken ist in Gössenheim zu finden. Die Burg stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde einst durch einen Brand im Jahr 1680 zerstört.

Wichtige Veranstaltungen in Unterfranken

  • Fastnacht in Franken: Jährlich seit 1987 findet in Veitshöchheim immer am Freitag vor Weiberfastnacht die Prunksitzung des Fastnacht-Verbandes Franken statt. Diese wird live im Fernsehen übertragen.
  • Mozartfest: Das älteste Mozartfestival Deutschlands findet jedes Jahr im Mai und Juni in Würzburg statt. Mehr als 70 Einzelkonzerte warten auf Musikliebhaber.
  • Umsonst & Draußen: Musik die nichts kostet – vier Tage lang, zumeist im Juni, kann man jährlich im Sommer in Würzburg Musik pur genießen.
  • Kiliani-Volksfest: Das größte Volksfest in Unterfranken lockt jährlich im Juli die Besucher mit Fahrgeschäften Biergärten und Trachtenfestzug nach Würzburg.
  • Africa Festival: Im August verwandelt sich Würzburg mit Musik und Kultur in den afrikanischen Kontinent. Seit 1989 wird dort das größte und älteste Festival abgehalten.
  • Bachtage: Neben Mozart hat auch Johann Sebastian Bach einen hohen Stellenwert in Würzburg. Seit 1969 finden sie jährlich im November statt.

Bedeutende Museen in Unterfranken

  • Röntgen-Gedächtnisstätte – das Museum würdigt das Schaffen von Wilhelm Conrad Röntgen, der 1895 in Würzburg die nach ihm benannten Strahlen entdeckte.
  • Domschatz – die Sammlung, die im Würzburger Dom zu besichtigen ist, umfasst Reliquien und wertvolle, liturgische Gegenstände vom 11. bis zum 20. Jahrhundert.
  • Deutsches Fastnachtmuseum – das offizielle Museum des Bundes Deutscher Karneval ist in Kitzingen zu finden. Zu sehen sind zahlreiche Exponate, die eine der bedeutendsten Sammlungen im deutschsprachigen Raum darstellen.
  • Museum Georg Schäfer – die Ausstellung in Schweinfurt zeigt deutsche Kunst von Ende des 18. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.
  • Deutsches Bunkermuseum – in einem alten Bunker bringt die Ausstellung den Luft- und Zivilschutz während es 2. Weltkriegs dem Besucher näher.
  • Fränkisches Freilandmuseum – das Museum für ländliches Bauen, Wohnen und Wirtschaften in Unterfranken ist in Fladungen zu finden.
  • Knauf-Museum – eine Reliefsammlung der großen Kulturepochen des Altertums ist einmalig in Europa. Zu finden ist das Museum in Iphofen.
  • Spessartmuseum – das Leben im Spessart in den vergangenen Jahrhunderten dokumentiert das Museum im Schloss zu Lohr am Main.
  • Schifffahrts- und Schiffbaumuseum – die Entwicklung der Schifffahrt und des Schiffbaus am Main wird in diesem Museum in Wörth am Main dokumentiert.
  • Römermuseum – durch die Lage Obernburgs am ehemaligen Limes wurden hier zahlreiche römische Fundstücke rund um das Kastell gefunden und in einer Ausstellung zusammengefasst.

Kulinarisches aus Franken

Die Bratwurst

Wir Franken genießen gerne und viel. So manche fränkische Spezialität ist sogar geschützt, das heißt, dass sie nur in Franken hergestellt werden darf. Dazu zählt insbesondere die Original Nürnberger Rostbratwurst. Nur wenn die Woschd, wie der Nürnberger sie liebevoll bezeichnet, aus der Noris stammt und nach einer festgelegten Rezeptur hergestellt wurde, darf sie auch diese Bezeichnung tragen. Dies hat sogar eine EU-Kommission beschlossen. Neben dem unnachahmlichen Geschmack ist die Größe der Bratwurst besonders auffällig, denn sie ist nur zwischen 7 und 9 Zentimeter groß. Daher passen auch drei davon in eine Semmel, weswegen der Franke gerne „3 im Weggla“ isst.

Doch damit nicht genug, denn in Franken gibt es nicht nur die „Nämbercher“, sondern auch die fränkische Bratwurst, die ein Gewicht von 100 Gramm auf die Waage bringt. Und dann hätten wir noch lokale Besonderheiten in Geschmack und Aussehen, weswegen zahlreiche fränkische Städte ihre eigenen Würste haben. So gibt es etwa die Hofer Bratwurst, die Kulmbacher Bratwurst und nicht zuletzt die Coburger Bratwurst. Letztere hat die Besonderheit, dass sie über Kiefernzapfen gebraten wird.

Zu den Bratwürsten gibt es entweder Meerrettich, natürlich aus der Meerrettichstadt Baiersdorf, oder Senft, im Übrigen das einzige Wort in Franken, das mit einem „harten t“ geschrieben wird. Ach ja, fast vergessen: Nürnberger Bratwürste, die in Essigsud eingelegt werden, sind in Franken als Blaue Zipfel ebenfalls eine Spezialität.

Der Karpfen

Im Aischgrund wird seit über 1.250 Jahren Karpfenzucht betrieben. Serviert wird hier der Aischgründer Spiegelkarpfen, den man gebacken oder blau essen kann. Blau bedeutet, dass er in einem Sud aus Essig oder Bier zubereitet wird. Auch knusprig gebratene Karpfenflossen sind eine Spezialität. Dazu gibt es traditionell Kartoffelsalat. Eine besondere Delikatesse ist das Ingreisch, oftmals als Innereien bezeichnet. Das ist faktisch nicht ganz richtig, denn Ingreisch sind eigentlich nur die Gonaden, die man auch als Milchner bezeichnet (Samenzellen des männlichen Karpfens). Diese können ebenfalls gebacken verzehrt werden. Übrigens: Karpfen gibt es nur in Monaten mit einem „r“, also von September bis April.

Das Schäufele

Was wäre Franken ohne sein Schäufele. Ein im Ofen über mehrere Stunden gebratenes Schulterblatt. Den Namen hat die fränkische Spezialität vom schaufelförmigen Knochen. Das Beste am Schäufele ist die Schwarte, die oben knusprig sein muss. Zum Schäufele werden meist Knödel und Sauerkraut gegessen.

Die Lebkuchen

Nürnberg lag im Mittelalter an wichtigen Handels- und Gewürzstraßen. Hinzu kam, dass im Raum zahlreiche Imker ansässig waren. Beides sind wichtige Zutaten für den Nürnberger Lebkuchen – der übrigens in seiner Bezeichnung ebenfalls geschützt ist. Die Ursprünge der Nürnberger Lebkuchen sind sogar bis ins 12. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Damals waren die Lebkuchen ein Nahrungsmittel für das ganze Jahr, erst in der Neuzeit hat sich das bevorzuge Konsumieren der süßen Leckereien auf die Weihnachtszeit beschränkt.

Die Küchle

Dabei handelt es sich um ein Hefeteiggebäck, das in Fett ausgebacken wird, ähnlich wie beim Krapfen. Außen hat das Küchle einen dicken, dunklen Teigrand, in der Mitte ist es hauchdünn, fast könnte man durchsehen. Serviert wird es standesgemäß mit Puderzucker. Aufgrund seines Aussehens wird es auch Knieküchle oder Kniescheibe genannt.

Das Bier

Deutschlandweit gibt es etwa 1.500 Brauereien, rund 300 davon sind in Franken zu finden, also ein Fünftel der gesamten deutschen Bierproduktion. Während in Bayern das Bier als Maß ausgeschenkt wird, gibt es in Franken das Seidla. Ein Seidla ist ein halber Liter Bier. Die Vielfalt der fränkischen Biere ist groß, so gibt es neben Pils, Hellem und Dunklem auch Kellerbier, Weißbier, Bockbier und Rauchbier. Gerade letzteres ist typisch fränkisch und für viele gewöhnungsbedürftig. Der bekannteste Kandidat ist das Schlenkerla Bier aus Bamberg.

Der Frankenwein

Vor allem in Unterfranken ist der Frankenwein zuhause. Hier finden sich die Weingebiete am Main, an der Wern und an der Fränkischen Saale. Einige Weinanbaugebiete sind aber auch in Mittelfranken zu finden, wie im Steigerwald, im Aischgrund, auf der Frankenhöhe und an der Tauber. Seit dem 8. Jahrhundert wird fränkischer Wein angebaut und bietet heute ein umfangreiches Sortiment. Weit verbreitet sind in Franken Silvaner, Bacchus, Riesling und Müller-Thurgau. Eine fränkische Besonderheit ist der Bocksbeutel, der seit über 250 Jahren als Weinflasche dient. Erst für den Würzburger Stein, danach aber auch für andere Weine. Ein Bocksbeutel hat eine Füllmenge von 0,75 Litern, was drei fränkischen Schoppen entspricht.

Weitere fränkische Schmankerl

  • Fränkischer Sauerbraten
  • Fränkischer Schweinebraten
  • Bratwurstgehäck
  • Spargel
  • Stadtwurst mit Musik
  • Salzknöchle
  • Biersoße
  • Fränkisches Wirsinggemüse
  • Fränkischer Kartoffelsalat
  • Fränkische Bierkutscherpfanne

Fränkische Persönlichkeiten

Werfen wir nun noch einen Blick auf wichtige Personen, die entweder aus Franken stammen oder aufgrund ihres Schaffens eng mit Franken verbunden sind/waren.

  • Wolfram von Eschenbach (1160/80-1220), deutscher  Dichter und Minnesänger, geboren vermutlich in Wolframs-Eschenbach.
  • Eppelein von Gailingen (1320-1381), Raubritter aus Illesheim, der sein Unwesen rund um Nürnberg trieb.
  • Adam Kraft (1455/60-1509) Baumeister und Bildhauer aus Nürnberg.
  • Martin Behaim (1459-1507), der Tuchhändler aus Nürnberg erfand den ersten Globus.
  • Albrecht Dürer (1471-1528), wurde vor allem als bedeutender Maler und Grafiker bekannt. Geboren wurde er in Nürnberg.
  • Lucas Cranach der Ältere (1472-1553), geboren in Kronach gehörte er zu den bedeutendsten deutschen Malern der Renaissance.
  • Peter Henlein (1479-1542), der Nürnberger erfand die Taschenuhr.
  • Adam Ries (1492/93-1559, Rechenmeister aus Staffelstein und Vater des modernen Rechnens.
  • Hans Sachs (1494-1576), Meistersinger, Dramatiker und Dichter aus Nürnberg.
  • Georg-Simon Ohm (1789-1854), der aus Erlangen stammende Physiker entdeckte die elektrische Leitfähigkeit von Metallen.
  • Wilhelm Löhe (1808-1872), der aus Fürth stammende Pfarrer war einer der bedeutendsten im 19. Jahrhundert.
  • Levi Strauss (1829-1902), er stammte aus Buttenheim und war der Erfinder der Jeans.
  • Alois Alzheimer (1864-1915), der aus Marktbreit stammende Psychiater beschrieb die nach ihm benannte Demenzkrankheit.
  • Gustav Schickedanz (1895-1977), der Fabrikant und Unternehmer war Gründer der Quelle AG. Er wurde in Fürth geboren.
  • Ludwig Erhard (1897-1977), war der zweite Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und Vater des Wirtschaftswunders. Geboren wurde er in Fürth.
  • Rudolf und Adolf Dassler (1898-1974 / 1900-1978) waren Unternehmer. Die in Herzogenaurach geborenen Brüder gründeten die Unternehmen Puma und adidas.
  • Max Grundig (1908-1989), der in Nürnberg geborene Unternehmer gründete den nach ihm benannten Elektronikkonzern.
  • Sophie Scholl (1921-1943), war eine Widerstandskämpferin im Nationalsozialismus. Sie wurde in Forchtenberg im fränkischen Teil Baden-Württembergs geboren.
  • Henry Kissinger (1923), geboren in Fürth, war er der Friedensnobelpreisträger von 1973 bis 1977 US-Außenminister.
  • Max Morlock (1925-1994), der in Nürnberg geborene Fußballer wurde 1954 Weltmeister und mit dem 1. FCN zweimal Deutscher Meister.
  • Karl Mai (1928-1993), der Fürther wurde 1954 Fußball-Weltmeister.
  • Thomas Gottschalk (1950), geboren in Bamberg ist er heute einer der bekanntesten deutschen Showmaster.
  • Felix Magath (1953), der Fußballspieler aus Aschaffenburg war von 1997 bis 1998 Trainer des 1. FCN.
  • Lothar Matthäus (1961), gebürtig in Erlangen ist mit 150 Spielen Rekordnationalspieler Deutschlands.
  • Dirk Nowitzki (1978), der Würzburger ist einer der besten Basketballspieler der Welt.
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